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Törn BO18-22 Gewinn genossen

Revierbeobachtung 

In der Marina San Giorgio di Nogaro, neben einem Industriehafen in diesem kleinen Ort in Norditalien, liegt die BODAN V bereit für den letzten Törn in diesem Jahr. Sie wird nach dieser Woche hier ins Winterlager gehen. Dies ist mein erster Törn mit der GfS und der BODAN V.


Kurzer Blick zurück:
Interboot 2017, ich schlendere durch die Hallen und bleibe neugierig stehen am Stand der GfS; hatte noch nie von der GfS gehört. Ein sympathischer Herr spricht mich an; ich hatte vorher seinen Vortrag gehört, es ging um Seekarten. Er erklärt mir die Gemeinschaft und berichtet von den Booten und den Vorteilen einer Mitgliedschaft. Ich könnte auch beim Preisausschreiben mitmachen, da könne man einen 14-Tage-Törn gewinnen. Okay, ich fülle das Formular aus, beantworte nach bestem Gewissen die Fragen und werfe den Abschnitt ein.
Wochen später im Büro ein Anruf aus der Schweiz; ich hätte gewonnen! Ich musste erst einmal gedanklich sortieren bis ich mich erinnerte: Interboot, GfS, Preisausschreiben.... wow, den Hauptpreis! Normalerweise gewinne ich nichts, aber jetzt gleich den Hauptpreis? Toll! Ein paar Tage später überreichte mir Präsident Wolfgang Maurer zusammen mit Christine Mäser in Hard die Urkunde. Beim gemeinsamen Mittagessen plauderten wir übers Segeln und die GfS, machten noch ein Foto für die Gazette und ich ging mit meinem Preis wieder an die Arbeit.
Zu Hause dann natürlich ein Blick ins Törn-Programm 2018, denn den Preis wollte ich schon einlösen. Ich segle seit vielen Jahren und ich genieße dies als willkommene Abwechslung zum fordernden beruflichen Alltag. Allerdings hatte ich für 2018 schon einen dreieinhalb Wochen langen Törn von San Juan (Puerto Rico) nach Varadero (Kuba) geplant, da blieb nur Zeit für einen Einwochentörn. Ja, und so fiel die Wahl auf den letzten Törn in 2018: San Giorgio – San Giorgio, Skipper Ulrich Lenk. Ulrich Lenk? War das nicht der sympathische Herr auf der Interboot, der den Vortrag gehalten hatte und mich angesprochen hatte? Ja, das war er, und beim Sommerfest in Bregenz trafen wir uns als Crew. Zur Überraschung war auch Christine Mäser dabei, also zwei ‚bekannte' Gesichter. Das war für mich als Neuling in der GfS schon mal ein gutes Gefühl.
Marina San Giorgo, Ulrich Lenk holt mich vom Eingang der Marina ab und bringt mich zum Boot. Die Crew ist komplett, alle gut gelaunt und alle freuen sich auf eine Woche entspanntes Segeln zum Saisonschluss. Mit dem Boot vertraut werden, Manöver üben im Hafen und draußen, ein paar interessante Orte in der nördlichen Adria kennen lernen, Seemannschaft praktizieren. So der Plan.
Nach gründlicher Sicherheitseinweisung und Kennenlernen des Bootes legten wir am Sonntag ab und fuhren durch den Kanal und die Lagune in Richtung Meer. Bereits in der Lagune mehr als 30 kn Wind, draußen sah es noch ungemütlicher aus, Gewitter im Anzug mit Blitz und Donner. Unser Skipper entschied goldrichtig, dass dies für den ersten Tag so keinen Sinn macht. Umdrehen, zurück in die geschützte Marina, kräftiger Hagelschauer und Regen unterwegs. Hatte ich das so gebucht? Klar, wir sind nicht in der Karibik, aber musste das sein?
Der Abend an Bord mit einem leckeren Abendessen hatte uns schnell mit den widrigen Umständen versöhnt.
Zweiter Anlauf: Strahlender Sonnenschein, blauer Himmel, das ist Italien! Einige Hafenmanöver geübt und dann endlich auf dem Weg nach Piran in Slowenien. Die ganze Strecke 7 bis 8 Bft., aber davon ließ sich die BODAN V nicht beeindrucken. Fühlte sich bei der Welle etwas an wie Achterbahnfahrt, aber das Schiff ließ sich gut steuern und lag trotzdem ‚satt' im Wasser. Für mich als Neuling auf der BODAN V eine tolle Erfahrung, denn bisher war ich überwiegend auf unterschiedlichen Bavarias unterwegs. Diese X-Yacht ist schon eine andere Klasse, spürbar. Aber warum das Rollgroß im Baum? Das war neu für mich und fühlte sich erst einmal etwas kompliziert an. Klassisch trimmen kann man das Groß auch nicht so einfach, vor allem wenn es gerefft ist. Aber gut, das braucht sicher etwas Übung und Erfahrung.

Entspanntes Segeln


Wir haben das kleine alte Städtchen Piran genossen und uns die Zeit gelassen, es zu erkunden und diese herrliche Stimmung bei diesem tollen Wetter zu genießen.
Nächstes Ziel ‚um die Ecke' war Triest, unterwegs fiel unserem Skipper noch ein, die Crew zu testen mit einem überraschenden ‚Boje über Bord Manöver'; die Bojen haben es überlebt...
Triest: Wir kennen nun einen Lieblings-Whisky vom Skipper, auch Chips mag er sehr gerne. Und natürlich Captain Blake (A.d.R.: Song der Band Mr. Hurley & die Pulveraffen), der uns morgens weckte!
Dann verließ uns der Wind, gemütlich am Schloss Miramar vorbei motoren, vor Monfalcone vor Anker gehen und ein erfrischendes Bad in der Adria geniessen. Zeit zum Lesen, zum Ausruhen und Nachdenken, Fachsimpeln über Segeln, Astronavigation (das Hobby unseres Skippers!) oder einfach nichts tun.
Das war für einige Crew Mitglieder eine ganz neue Erfahrung: „Bisher mussten wir immer nur segeln bei der GfS"!!
Zum Abschluss noch nach Grado hinein, spannende Zufahrt mit ablaufendem Wasser, langer Dünung, geringer Wassertiefe, die faktisch von der in der Karte angegebenen Tiefe deutlich abwich. Das war auch der Grund, warum wir nicht in Grado blieben, denn da war keine Reserve mehr für unsere BODAN V. Auf dem Weg hinaus kam es dann auch in einer kleinen flachen Welle zu zwei, drei kurzen Grundberührungen, wahrscheinlich mit Sand, obwohl die Fahrwasserrinne gemäß Karten eigentlich tief genug gebaggert sein sollte und der Hafen auch für Schiffe bis 3,5 m Tiefgang angegeben wird. Also direkt zurück nach San Giorgio und ein herrliches Abendessen mit einem gemütlichen Ausklang des Tages an Bord! So konnten wir unseren letzten Tag nutzen für eine gründliche Vorbereitung der BODAN V für das Winterlager und ausführliche Hafenmanöver.

Hafen von Piran


Auf der Rückfahrt mit dem Auto durch die Alpen bei strömendem Regen zog ich ein Fazit für mich zu diesem ersten Törn mit der GfS: Es war eine sehr erholsame Woche auf einem tollen Boot, mit einer sehr netten und angenehmen Crew, sowie einem symphytischen und sehr kompetenten Skipper. Ich hatte mich wohl gefühlt und die Mischung war genau richtig.