11 Tage auf der BODAN V - Arbeitseinsatz in San Giorgio

 

Nein, es war kein Segeltörn, es waren 80 intensive Arbeitsstunden für Peter, Wolfgang und für mich. 84 Auftragspunkte waren zu prüfen und abzuarbeiten. Die schlimmsten Arbeiten zuerst, denn wenn man das Schlimme vor sich her schiebt, wird die Arbeit nicht besser.

Die Toiletten-Schläuche, dickwandig und dadurch unhandlich, wurden ausgetauscht. Eine Knochenarbeit, diese Dinger durch die Enge hinter den Verkleidungen vom Toilettenstutzen zum Gegenanschluss durch zu würgen. Doch es war notwendig, Urinstein hatte sich mehrere Millimeter dick abgelagert. Toilettenpumpen zu tauschen ist eine weitere „leckere" Arbeit.
Die sechs Winschen wurden einzeln abgenommen, vollständig auseinander gebaut, von allen Fettrückständen und Dreck gereinigt, neu gefettet, wieder zusammengebaut und dann wieder montiert. Im Salon erhielten alle Türen und Schubkästen neue Schnappschlösser. Der „Mechanichtsnutz" aus Kunststoff war bei der Hälfte der alten Schlösser bereits zerbrochen. In den Stauräumen unter den Kojen im Vorschiff sind jetzt Zwischen-Ablagebretter eingebaut. Somit hat sich im Vorschiff der Bootsstauplan völlig geändert. Der Ablage-Schrank unterm Kartenfach konnte geleert werden und steht jetzt den Mannschaften als persönlicher Stauraum zur Verfügung. Elektrik und Elektronik nahmen Peter für Tage in Anspruch, vom Mast-Top bis zur Bilgenpumpe. Wolfgang brachte einige vorgefertigte Edelstahlbeschläge mit, so zum Beispiel die beiden Spibaum-Decksbeschläge. Jetzt fahren wir zwei Spibäume am Mast.
Eine zeitaufwändige Kraftanstrengung war die Herstellung eines Endlos-Spleiß für die 12 mm Großsegel-Reffleine.
Viele Kleinigkeiten wurden erledigt und ich wundere mich, wenn eine Mängel-Information lautet: „Scharnier an der und der Türe locker". Können unsere Mannschaften und Skipper keine Schrauben mehr nachziehen?
Muss man vielleicht mal einen Werkzeug-Kurs ansetzen mit dem Schwerpunkt „Wie rum halte ich einen Schraubendreher in der Hand"?
Also, BODAN V und allen Mannschaften an Bord gute, unfallfreie Fahrt für die nächsten eineinhalb Jahre.

Michael.